Runder Tisch
Forstexperten tauschen sich zum Borkenkäfer aus
Zoombild vorhanden
Runder Tisch zum Borkenkäfer
Bayerisch Eisenstein
Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regen lud zum dritten „Runden Tisch – Borkenkäfer“ im Jahr 2024 in das Arberseehaus nach Bayerisch Eisenstein ein. Fast zwei Dutzend Forstexpertinnen und Forstexperten aus den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau sind der Einladung nach Bayerisch Eisenstein gefolgt, darunter Försterinnen und Förster der Nationalparkverwaltung, des Forstbetriebes Bodenmais der Bayerischen Staatsforsten, der Bayerischen Forstverwaltung (AELF Regen), der Gutsverwaltung Frauenau, der Gutsverwaltung Oberzwieselau, der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern, der Waldbesitzervereinigung Regen, sowie der Initiative Lindberg.
Die ebenfalls eingeladene Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft aus Freising stellte bayernweite Zahlen und Ergebnisse der Borkenkäfersituation 2024 vor: Auch dieses Jahr ist die Population des gefürchteten Borkenkäfers (Buchdrucker) im Bayerischen Wald und in ganz Bayern hoch, man misst sehr frühe und sehr hohe Fangzahlen an den Monitoringfallen.
2024 halb so viel Käferholz wie das Jahr zuvor
„Allerdings hat sich die Menge an Borkenkäferholz im Vergleich zum Jahr 2023 insgesamt in den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau mehr als halbiert“, fasst Bereichsleiter Forsten Christoph Salzmann vom AELF Regen die Ergebnisse der anwesenden Forstexperten zusammen. Die überdurchschnittlichen Temperaturen 2024 haben die Borkenkäferpopulation weiter auf hohem Niveau verbleiben lassen, dagegen hat die nasse Witterung den Fichten die Möglichkeit gegeben den Borkenkäfer besser abwehren zu können. Bei einer Prognose für das Käferjahr 2025 tun sich die anwesenden Forstexperten schwer: „Die Anzahl an Borkenkäfern ist immer noch riesig, dieses Jahr hat uns das nasse Wetter und die überwiegend sehr gute Disziplin der Waldbewirtschafter geholfen. Nächstes Jahr werden die Karten im Kampf gegen den Borkenkäfer allerdings wie-der neu gemischt“, ergänzt Salzmann.
Den Herbst nutzen und übersehene Borkenkäferflächen sauber aufarbeiten
Die Forstexperten raten Ende September/Anfang Oktober noch einmal einen Käfersuchdurcgang zu starten und eventuell übersehene Käferlöcher zu finden und sauber aufzuarbeiten. „Die 2024 gewonnene Zeit sollte auch genutzt werden, um risikoreiche Fichtenholzvorräte zu senken und eine gemischte Naturverjüngung einzuleiten.“, erklärt Forstrevierleiter Dendl vom AELF Regen.
Runder Tisch hat sich seit 2022 wieder etabliert und wird operativ ergänzt
Der Runde Tisch findet seit 2022 dreimal jährlich im März, im Juli und im September unter Organisation des Bereichs Forsten am AELF Regen statt. Er dient zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch zwischen den Forstakteuren in den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau, zudem sind externe Expertinnen und Experten zum Beispiel von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft aus Freising dazu eingeladen. Seit September 2024 gibt es ferner auch noch eine Arbeitsebene, in der unter Mitwirkung aller Forstakteure konkrete Strategien zur Bewältigung von Großkalamitäten in der Region angegangen werden. Der nächste Runde Tisch ist bereits wieder für März 2025 angesetzt.
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