1470 Kinder bei den Waldjugendspielen in Saldenburg und Frath
Spiel, Spaß und Lernen im Wald
Begrüßung am idyllischen Saldenburger Weiher durch die „Forstpaten“.
Einen lehrreichen Tag mit vielen spannenden Spielen erlebten 72 Klassen aus den Landkreisen Freyung - Grafenau und Regen bei den Waldjugendspielen 2025. An insgesamt fünf Tagen erkundeten die Kinder in Saldenburg und auf der Frath mit den Förstern den Wald.
Auf dem Weg zu den Spielstationen erfuhren die Kinder von ihren „Forstpaten“ viel Wissenswertes über den Wald. An den verschiedenen Lernstationen durften sie die Hauptbaumarten Fichte,Tanne, Buche, Ahorn, Kiefer, Lärche und Birke und die dazugehörigen Zapfen, Samen und Blätter oder Nadeln bestimmen. Bei der späteren Ratestaffel kam ihnen das Wissen zugute.
Wissen hautnah
Tanne oder Fichte? Mit vereinten Kräften gelang die Bestimmung.
Im Unterricht hatten die Kinder beim Thema Wald gut aufgepasst und brachten viel Vorwissen mit. Das Sprichwort „Fichte sticht, Tanne nicht“ konnten sie am eigenen Leib anhand von Ästen erfahren. Die Tanne hat zwei weiße Streifen auf der Rückseite und abgerundete Nadeln, sie sticht also nicht im Vergleich zur Fichte. Und ihr Geruch erinnert an Weihnachten. Bei den Fichtenästen hörte man dagegen einige Aua-Schreie, denn die spitzen Fichtennadeln piksten in der Hand. Daran werden sie sich noch lange erinnern.
Leben und Tod - Der Kreislauf der Natur
Viele Kinder sahen einen Borkenkäfer zum ersten Mal.
Die Förster wussten viele Dinge, die nicht im Lehrbuch stehen. Dass zum Beispiel ein abgestorbener Baum im Wald belassen werden soll, weil er ein Lebensraum für viele Käfer, Insekten, Pilze und Spechte ist. Oder dass abgestorbenes Buchenlaub ein guter Dünger ist, der durch Mikroorganismen und Kleinstlebewesen zersetzt allmählich zu gutem Humus umgewandelt wird. Bei der Lernstation „Borkenkäfer“ konnten die Kinder durch eine Becherlupe einen gefährlichen Waldschädling entdecken. Den Borkenkäfer oder genauer gesagt: Buchdrucker und Kupferstecher. Die Überraschung war groß, dass diese kleinen Tierchen so einen großen Schaden anrichten können. „Doch auch wenn viele Fichten durch den Schädling absterben oder entfernt werden müssen, kommt auch wieder Licht in den Wald und junge Bäumchen können dadurch nachwachsen“, erklärten die Forstpaten den Kreislauf der Natur.
Rund 1470 Schüler im"grünen Klassenzimmer"
35 Klassen mit rund 700 Kindern aus dem Landkreis Freyung-Grafenau und 37 Klassen mit rund 770 Schüler aus dem Landkreis Regen beteiligten sich dieses Jahr bei den Waldjugendspielen im Saldenburger Forst bzw. auf der Frath. Sie wurden an fünf Tagen überwiegend von den Förstern und Mitarbeitern des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regen als "Forstpaten" betreut. Weitere Unterstützung erhielten sie von den Pensionisten, den Passauer Förstern, den Bayerischen Staatsforsten Bodenmais, von der Unteren Naturschutzbehörde, vom Naturpark, einem FÖJ´ler und von weiteren externen Kräften. Bereichsleiter Forsten Christoph Salzmann vom AELF bedankte sich bei allen Aktiven und zudem bei der Gemeinde Saldenburg mit Bauhof für die Infrastruktur, beim Bayerischen Roten Kreuz und bei der Brauerei Falter.
Teamgeist gefragt
Die Kinder konnten bei vielen Spielen ihren Klassenzusammenhalt beweisen. Stationen wie Blätterangeln, Zapfenweitwurf, Baumscheibenstapeln, Sterschlichten, Ratestaffel oder Fragen zu Tiertafeln am Weg meisterten die Kinder mit Bravour. An diesem Tag haben sie sowohl bei den Spielen als auch bei den Wissensstationen viel gelernt. Über den Wald, die Verwendung des Holzes, den Klimawandel, die Zusammenhänge in der Natur – und nicht zuletzt, dass man mit Zusammenarbeit und Teamgeist viel erreichen kann.