Waldpädagogik in Glashütte
Der Wald als Lehrmeister

Mehrere Personen neben Hütte im WaldZoombild vorhanden

Seminar Waldpädagogik
© AELF Regen

AELF Regen schult Multiplikatoren in Waldpädagogik – wichtiger Beitrag zur Umweltbildung

Eule sitzt im Woid und draht si um“, tönt es laut durch den Wald beim Wessley-Haus bei Glashütte. Sofort bleiben alle zwanzig „Mäuse“ ruckartig stehen, bedecken den Kopf mit den Armen und verstecken sich, damit sie nicht von der Eule „gefressen“ werden. Wer nicht schnell genug war, scheidet aus, wer die Eule zuerst erreicht hat, darf als nächster ihre Rolle übernehmen. Bei den Eulen und Mäusen handelt es sich nicht um Kinder, sondern um Erlebnisbäuerinnen und Erlebnisbauern, die heute am Seminar „Waldpädagogik“ teilnehmen. Organisiert hat die Veranstaltung das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regen. Referentin Karin Hartl, stellvertretende Leiterin des Jugendwaldheims vom Nationalpark Bayerischer Wald, stellt der Gruppe viele weitere beliebte Spiele im Wald aus ihrem reichen Erfahrungsschatz vor, die auch gleich in der Praxis ausprobiert werden.

Erlebnis Bauernhof

Im Rahmen von „Erlebnis Bauernhof“, Ferienprogrammen, Kindergeburtstagen, Teambuilding-Maßnahmen oder ähnlichen Veranstaltungen wollten die Teilnehmenden ihr Wissen später auf dem eigenen landwirtschaftlichen Betrieb weitergeben. Die Zielgruppen reichen von Kindergartenkindern über Schulklassen bis hin zu Firmen- und Seniorengruppen.

„In unserer zunehmend digitalisierten Welt wird es immer wichtiger, den direkten Kontakt zur Natur zu fördern"
so Organisatorin Sofia Wagner-König vom AELF, die für die 16 Erlebnisbauernhöfe in den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau zuständig ist.

Der Wald - eine Herzensangelegenheit

Teilnehmer stehen im Wald und spielen ein SpielZoombild vorhanden

© AELF Regen

Simon Hackl, Förster vom AELF Regen und Referent bei der Veranstaltung, ergänzt: „Der Wald regt alle Sinne an. Man kann ihn erst sehen, riechen und fühlen, dann denken. Waldpädagogik ist dabei viel mehr als reine Wissensvermittlung, denn sie vermittelt Werte, fördert soziale und emotionale Kompetenzen, unterstützt selbstentdeckendes Lernen und weckt die Kreativität und Fantasie.“ Waldpädagogik ist seit 1998 gesetzlicher Bildungsauftrag für die bayerische Forstverwaltung und eine Herzensangelegenheit für Hackl und sein Revierleiterkollegium am AELF Regen. Sie findet insbesondere bei den jährlich stattfindenden Waldjugendspielen für die dritten Klassen, die mittlerweile schon über 50 Jahre stattfinden, ihren Niederschlag.

Fördern und Fordern bis zum Ziel

Die Teilnehmer bauen im Wald aus Ästen eine KugelbahnZoombild vorhanden

© AELF Regen

Informiert wurden die Teilnehmenden insbesondere über Rechte und Pflichten und die Rettungskette Wald. Zudem wurde gezeigt, wie man mit dem Bau einer Waldkugelbahn die Geschicklichkeit, Kreativität und Teamgeist fördern kann. Mit den Vorgaben „einen Tunnel, eine Schanze und zwei Kurven“ bauten die eingeteilten Gruppen verschiedene Bahnen im Wald und freuten sich wie die Schneekönige, als die Kugel vom Start bis zum Ziel rollte.
„Die Kinder ermüden schnell durch das Spielen“ geben die Experten Hartl und Hackl den Bäuerinnen und Bauern mit auf den Weg. Daher sei es wichtig, Geschicklichkeits-, Konzentrations- und Lauf- und Lernspiele abwechselnd anzubieten. „Und ganz wichtig: Brotzeit nicht vergessen!“

Spielerisch Wissen über den Wald aufsaugen

Karin Hartl empfiehlt allen, nach Möglichkeit für Kinder passend zu den Spielen ein Tier- zum Beispiel ein Plüsch-, Holz-, oder Plastiktier- mitzubringen. „Denn Tiere mögen die Kinder im Wald am liebsten.“ So können die Kinder mit Fragen ganz nebenbei viel Wissen aufsaugen. Spiele wurden erklärt, die sich für Erwachsene und Kinder eignen. Bei verschiedenen Spielen geht es auch um das Thema Nachhaltigkeit. Mit zahlreichen Spielideen, Tipps, Handout und Literaturempfehlungen im Gepäck traten die Erlebnisbäuerinnen und –bauern am späten Nachmittag die Rückreise an.

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Ansprechpartner

Sofia König
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