Praxiseinheit im Freien
Der richtige Schnitt machts

Personen stehen um Baum auf einer GrünflächeZoombild vorhanden

© Ramona Biller, AELF Regen

Obstbäume brauchen wie Kinder die richtige Erziehung. Doch wie ein Obstbaumschnitt in der Praxis vorzunehmen ist, wissen nur noch wenige. Um hier Licht ins Dunkel zu bringen, hat die Landwirtschaftsschule Regen, Abteilung Hauswirtschaft, für ihre Studierenden einen lehrreichen Vormittag mit Martin Straub, dem Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, im Fach "Garten und Natur" organisiert.

Einleitend stellte der Fachmann in einer Theorieeinheit Ausrüstung und Gerätschaften vor. Anschließend tauchte er tiefer in die Technik des richtigen Schnittes ein.

Personen stehen vor kahlem StrauchZoombild vorhanden

© Ramona Biller, AELF Regen

Weniger ist oft mehr
Gutes Obst brauche vor allem Licht und Luft. Daher sind nach innen wachsende Triebe zu entfernen, so dass man gemäß eines alten Sprichworts "einen Hut durch einen gepflegten Obstbaum werfen könne". Es sei jedoch ratsam, nicht zu viel zu schneiden, da sonst Wassertriebe entstehen, eine Art Überreaktion des Baumes auf einen zu starken Rückschnitt. In diesem Fall empfiehlt Martin Straub, nicht alle Wassertriebe radikal wegzuschneiden. Nur nach innen in die Krone wachsende Triebe sollten entfernt werden. Einzelne "Wossaschossa", die nach außen wachsen, können dagegen in voller Länge stehen gelassen werden, da sie sich später unter dem Gewicht von Blättern und Früchten nach unten biegen.
Verschiedene Obstbaumarten - verschiedene Schnitte
Beim Schneiden sei insgesamt wichtig, die Äste nicht zu nah am Stamm zu schneiden, damit die Wunde nicht unnötig groß wird. Aber auch Aststummel sind zu vermeiden, da sie wieder austreiben oder eine Eintrittspforte für Pilze bilden können.

Zu beachten sind die Unterschiede zwischen den Obstbaumarten:

  • Zwetschgen- und Apfelbäume benötigen einen regelmäßigen Schnitt,
  • Kirschbäume brauchen weniger Pflege,
  • bei Nussbäumen ist gar kein Schneiden nötig.
  • Bei Beerensträuchern wie zum Beispiel bei der Johannisbeere wird nicht von oben geschnitten, sondern es werden die alten Triebe direkt über dem Boden entfernt.

Fazit:
Mit den richtigen Schnittmaßnahmen hat man den Grundstein für vitales, reifes und gesundes Obst von guter Qualität gelegt.

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