Eine besondere Unterrichtsstunde
Die hohe Kunst des Schmalzgebäcks
Zoombild vorhanden
© Veronika Gruber, AELF Regen
Zur Faschingszeit steht Schmalzgebäck hoch im Kurs. In früheren Zeiten versuchte man, verderbliche Lebensmittel wie Eier und Milch vor der Fastenzeit aufzubrauchen und die Energiereserven des Körpers nochmal richtig zu füllen. Mittlerweile gehören die Krapfen und Ausgezogenen einfach zur Tradition in der närrischen Zeit.
Für die Studierenden stellt die Praxiseinheit "Schmalzgebäck" immer ein Highlight im Fach Küchenpraxis dar.
Mit dem richtigen Fachwissen gelingt der Teig
Mehl, Flüssigkeit und Hefe - das sind die Hauptzutaten des Schmalzgebäcks. So stellt man zuerst das sogenannte Dampferl, eine Art Vorteig, her. An einem warmen Ort kann der Teig dann abgedeckt unter einem Geschirrtuch gehen. Dann erst kommen die restlichen Zutaten wie Butter und Zucker dazu. Fachlehrerin Veronika Gruber von der Hauswirtschaftsschule Regen hat noch einen Geheimtipp für Krapfen auf Lager: "Zitronenabrieb, eine Prise Salz und ein Schuss Rum runden den Geschmack schön ab."
Wollkücherl, Beisterl und Strauben
So werden nach und nach verschiedene Teige hergestellt. Neben den klassischen Krapfen stehen auch noch die regionalen Wollkücherl (auch Scheitenküchlein genannt), Kiache, Beisterl und Strauben aus Brandteig auf dem Stundenplan. Die Krapfen können ausgestochen oder abgedreht werden, der Teig für die Polsterlzipferl oder Beisterl genannt und die Wollkücherl werden dagegen flach ausgerollt. Der Brandteig für die Strauben kommt in einen Spritzbeutel und werden geformt.
Beim Herausbacken ist Schnelligkeit gefragt
Die Temperatur des Fetts ist beim Backen entscheidend. Sie muss genau bei 160 bis 175 Grad liegen. Dies kann man ganz einfach mit Hilfe eines Holzkochlöffels überprüfen, der kopfüber in das heiße Fett auf den Topfboden gestellt wird. "Steigen am Löffelstiel kleine Luftbläschen auf, dann ist die Temperatur perfekt", erklärt die Fachlehrerin. Dann müssen die Teigrohlinge schnell ins Fett gegeben werden. Jede Gebäckart verlangt eine besondere Zubereitungsart. Veronika Gruber und Projektkraft Julia Edenhofer zeigen in der Praxis, wie es geht.
Lockere, leckere Krapfen
Anschließend sind die Studierenden an der Reihe. Auch wenn viele noch nie Schmalzgebäck gemacht haben: Mit Unterstützung von Fachlehrerin Veronika Gruber hat alles wie am Schnürchen geklappt. Schon bald heben die Studierenden die ersten goldgelben Gebäcke aus dem heißen Fett. Nach einer kurzen Abtropfzeit auf einem Küchenpapier werden sie noch mit Puderzucker bestreut. Fertig. Guten Appetit!