Engerlinge im Blick behalten
Hauptschadensjahr 2025

Engerlinge liegen an einer aufgegrabenen Stelle in der Erde

Engerlinge des Feldmaikäfers verursachen seit einigen Jahren massive Schäden auf Grünlandflächen im Bayerischen Wald. Ihr Fraß an den Wurzeln schädigt die Grasnarbe bis hin zur vollständigen Zerstörung des Aufwuchses. Trockenheit verstärkt die Schäden.

Der Feldmaikäfer hat einen dreijährigen Entwicklungszyklus. Im Mai/Juni 2024 fand ein intensiver Flug des Maikäfers statt. Anschließend legte der Käfer seine Eier im Boden ab, aus denen sich Engerlinge entwickeln. Im Hauptschadensjahr 2025 werden daher erneut erhebliche Fraßschäden durch Engerlinge im Grünland erwartet.

Ist im Durchschnitt der Grabungen die Schadschwelle von 40 Engerlingen/m² überschritten, ist mit schweren Schäden bis hin zum Totalausfall des Grünlands zu rechnen!

Jetzt Futtervorräte anlegen

Vor diesem Hintergrund ist es für Betriebe in betroffenen Gebieten ratsam, jetzt Futterreserven für das anstehende Hauptschadensjahr 2025 aufzubauen bzw. vorzuhalten. Bei entsprechender Witterung muss im nächsten Jahr wieder mit größeren Ernteeinbußen im Grünland gerechnet werden.

Mechanische Bekämpfung an warmen Tagen

Die Bekämpfung des Engerlings erfolgt mechanisch. Die höchsten Wirkungsgrade können erfahrungsgemäß mit der Fräse erzielt werden. Auch der Einsatz von Kreiselegge oder Zinkenrotor ist möglich. Die Bodenbearbeitung sollte bei warmer, sonniger Witterung erfolgen. Dann befinden sich die meisten Engerlinge in einer Bodentiefe bis zu 5 cm und werden vom Bodenbearbeitungsgerät zuverlässig erreicht. Die UV-Strahlung der Sonne tötet zudem die an der Oberfläche zum Liegen kommenden Engerlinge rasch ab. Keine Wirkung konnte für die Gabe von Kalkstickstoff nachgewiesen werden.

Empfehlungen für eine Neueinsaat oder Nachsaat

Das Saatgut für die Neuansaat bzw. Nachsaat ist unbedingt nutzungs- und standortangepasst zu wählen! Zu empfehlen sind die "Bayerischen Qualitätsmischungen". Die Kombination mit Deckfrucht (z.B. Sommerroggen, 70-100 kg/ha) ist sinnvoll. Sie treibt rasch aus und bietet insbesondere auf hängigen Flächen Erosionsschutz.

Die Zerstörung und die Erneuerung von Dauergrünland sind grundsätzlich genehmigungspflichtig. Bitte stimmen Sie sich vor der Durchführung der Maßnahme unbedingt mit ihrem zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ab!

Gefahrenquelle bei der Bodenbearbeitung

Auf steilen Hanglagen besteht die Gefahr, dass die Grasnarbe aufgrund der abgefressenen Wurzeln abrutscht (wie ein Teppich). Bitte unbedingt beachten, wenn befallene Flächen mit Traktor und Gerät befahren werden sollen!

Weiterführende Informationen

Ansprechpartner

Christoph Probst
AELF Regen
Bodenmaiser Straße 25
94209 Regen
Telefon: 09921 608-1014
Fax: +49 9921 608-1008
E-Mail: poststelle@aelf-rg.bayern.de
Veronika Eberl
AELF Regen
Bodenmaiser Straße 25
94209 Regen
Telefon: 09921 608-1044
Fax: +49 9921 608-1008
E-Mail: poststelle@aelf-rg.bayern.de